EPISTULA LEONINA XIX

N.B.! EPISTULAS LEONINAS ACCIPIS G R A T I S ET S I N E ULLA OBLIGATIONE. NAM LEO LATINUS PUTAT HOMINIBUS LATINAM LINGUAM DISCENTIBUS AUT DOCENTIBUS CORDI ESSE VERBA LATINA. SI TAMEN TALES EPISTULAS ACCIPERE NON VIS, RESCRIBE HOC NOBIS: TUM STATIM NOMEN TUUM EX INDICE ACCEPTORUM TOLLEMUS.

 

ARGUMENTA

HELMODUS SCHMIDT: SALUTEM PUBLICAM LEGEM ESSE SUPREMAM MYTHI GRAECORUM (VII): CADMUS DE CARMINE AETNA (VII) NICOLAI GROSS GLOSSARIUM FRAGRANTIAE

LEO LATINUS OMNIBUS HOMINIBUS LATINAM LINGUAM AMANTIBUS

SAL.PL.DIC. S.V.B.E.E.V.

 

Cara Lectrix, Care Lector,

 

 

Tibi offero hanc Epistulam Leoninam undevicesimam, cuius lectionem bene spero Tibi fore quam commodissimam atque iucundissimam.

 

Primo legas, quaeso, verba Helmodi Schmidt cancellarii olim Germaniae,

deinde helluare, quaeso, mytho Cadmi Draconicidae conditorisque Thebarum,

denique accipe ea quae ipse scripsi de carmine AETNA recensendâ.

 

Pancraticê vale mihique favere perge.

Medullitus Te salutat

 

Nicolaus Groß

LEO LATINUS

http://www.leolatinus.com/

d.26. m.Ian. a.2009

 

 

HELMODUS SCHMIDT: «SALUS PUBLICA SUPREMA LEX»

 

HELMUT SCHMIDT (* d.23. m.Dec. a.1918)

qui annis 1974-82 fuit cancellarius foederalis rei publicae Germanicae

 

 

 

HELMUT SCHMIDT: AUSSER DIENST. Eine Bilanz. München 2008. S.7-11: Vorrede

HELMODUS SCHMIDT: EMERITUS. Bilancia. Monaci a.2008. p.7-11:Praefatio.

Gegen Ende des Lebens wollte ich einmal aufschreiben, was ich glaube, im Laufe der Jahrzehnte politisch gelernt zu haben. Denn vielleicht könnte doch einer von den Jüngeren daraus einen Nutzen ziehen. Die meisten meiner Weggefährten haben schon endgültig ihre Adresse gewechselt; ihnen habe ich vor zwölf Jahren in dem Band „Weggefährten" meinen Dank abgetragen. In dem hier vorgelegten Buch geht es in erster Linie um persönliche Erfahrungen. Sie werden nicht chronologisch vorgetragen, eine Autobiographie war nicht beabsichtigt. Ebensowenig wollte ich eine systematische, nach Themen geordnete Darstellung versuchen. Viele Einsichten, die ich im Laufe meines Lebens gewonnen habe – auch und gerade in den letzten 25 Jahren „außer Dienst" -, verdanke ich Menschen, die einen bleibenden Eindruck auf mich machten; meine Erinnerungen an sie sind untrennbar verbunden mit den Themen, die uns beschäftigten. Auch bitte ich den Leser zu berücksichtigen, daß mir in der Rückschau nicht alles gleich wichtig war. Weil mir an bestimmten Erkenntnisssen mehr liegt als an anderen, unterscheiden sich die einzelnen Kapitel durch unterschiedliche Gewichtung; gelegentliche Überschneidungen waren hier und da unvermeidlich.

Nach dem Ende des Hitlerschen Weltkriegs begann ich, mich politisch zu engagieren. Berufspolitiker wurde ich zwar mehr durch Zufall, aber nachdem ich es einmal geworden war, bin ich es aus eigenem Willen geblieben. Als ich 1987 nach drei Jahrzehnten als Bundestagsabgeordneter aus dem Parlament wieder ausschied, hatte ich allerdings nicht das Gefühl, aus dem Dienst am öffentlichen Wohl entlassen zu sein. Der Titel dieses Buches enthält deshalb ein Quentchen Selbstironie. Ich habe mich auch nach dem Ausscheiden aus allen öffentlichen Ämtern nicht wirklich „außer Dienst" gefühlt, denn das Bewußtsein eigener Mitverantwortung ist mir geblieben. Der Wechsel vom Politiker zum publizistischen Autor hat daran nichts geändert.

Schon vor langer Zeit habe ich mir den alten römischen Satz zur Richtschnur gemacht: Salus publica suprema lex. Inzwischen habe ich begriffen, daß die Maxime vom öffentlichen Wohl als dem obersten Gebot für manche Politiker – und ebenso für manche Manager – nicht zu gelten scheint; sie räumen ihrer persönlichen Geltung, ihrer persönlichen Macht oder auch ihrem persönlichen Reichtum offenbar vorrangige Bedeutung ein. Zwar kann man aus Gründen der Vernunft und der Moral zu durchaus verschiedenen Meinungen darüber gelangen, was in einer konkreten Situation im Sinne des Gemeinwohls geboten ist. Aber – und auch das habe ich im Laufe des Lebens gelernt – sowohl die Demokratie im Inneren als auch der Friede im Äußeren verlangen die Bereitschaft zu Kompromiß und Toleranz.

Die Verantwortung eines Politikers ist nicht abstrakt. Vielmehr ergibt sie sich immer wieder aufs neue sehr konkret und oft bedrückend. In jeder Lage, vor jedwedem Problem, in jedem Streit, immer wieder muß er eine Antwort auf die Frage finden: Was ist hier und jetzt meine Aufgabe und meine Pflicht? Was ist meine Pflicht, wenn zwei oder mehr Interessen miteinander kollidieren? Hat etwa ein persönliches Interesse oder das Interesse meiner Partei Vorrang? Und wenn das Interesse der Nation Vorrang hat, was liegt dann konkret im Interesse der Nation?

 

Fragestellungen dieser Art haben im Westen unseres Landes erbitterte Streitigkeiten ausgelöst – vom Schumann-Plan 1950 und dem Beginn der europäischen Integration über die Hallstein-Doktrin, den NATO-Beitritt, die Notstandsgesetzgebung, die Ostpolitik, die Helsinki-Schlußakte und den NATO-Doppelbeschluß bis hin zur Vereinigung der beiden deutschen Nachkriegsstaaten. In Ostdeutschland war es sehr viel schwieriger, sich ein eigenes Urteil zu bilden. In Westdeutschland war man sich seit den späten fünfziger Jahren einig über die Zugehörigkeit zur Europäischen Gemeinschaft. Gleichwohl konnten sich viele 1989 nicht vorstellen, daß die Regierungen Frankreichs, Englands, Italiens oder Hollands und Dänemarks die Vereinigung der beiden deutschen Staaten mit tiefer Skepsis betrachteten und sie ablehnten. Es waren die Vereinigten Staaten von Amerika, die aus strategischem Interesse gegenüber der damals noch existierenden Supermacht Sowjetunion und gegenüber dem Kommunismus schließlich die Zustimmung unserer Nachbarn zur deutschen Einheit herbeigeführt haben.

Damals wußten wir in Deutschland sehr wenig von der Geschichte und von den Interessen unserer Nachbarn im Osten, und ihren Erfahrungen mit uns Deutschen. Wir wissen heute immer noch zu wenig von den Polen und Tschechen, aber auch von den Franzosen und Engländern, den Holländern, Belgiern und Dänen.

Auf der anderen Seite sieht es zumeist nicht besser aus. Es ist ein vielen europäischen Völkern gemeinsames Phänomen, daß ihnen die bösen Erfahrungen, die sie im Laufe der Jahrhunderte mit ihren Nachbarn gemacht haben, meist am besten im Bewußtsein haften.

Haben wir Deutsche aus unserer Geschichte genug gelernt? Gelingt es uns wenigstens, das große Glück der Wiedervereinigung in einen ökonomischen und zugleich sozialen Erfolg umzumünzen? Warum sind wir fähig, im Export Weltmeister zu sein, aber zugleich unfähig, im eigenen Land eine gefährliche Massenarbeitslosigkeit zu bewältigen? Ist die politische Klasse in Deutschland nicht in der Lage zu erkennen, was das öffentliche Wohl gebietet? Oder mangelt es ihr an der Courage, den Wählern unpopuläre Wahrheiten zuzumuten? Oder weigert sich der Wähler, solchen Wahrheiten ins Gesicht zu sehen? Oder alles zugleich?

Wissen wir eigentlich, wer wir sind? Wissen wir, wer wir sein wollen? Die heutigen Deutschen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von ihren Vorfahren; ein Vergleich mit dem 19. und 20. Jahrhundert, mit Wilhelminismus, Nazi-Zeit und vierzig Jahren kommunistischer Herrschaft im Osten offenbart gewaltige Wandlungen unserer rechtlichen und politischen Kultur. Auch unsere soziale und ökonomische Kultur hat enorme Veränderungen durchgemacht; diese Veränderungen haben das Denken vieler Menschen und ihr Verhalten beeinflußt. Wir sind gereift.

Wir sind nicht mehr dieselben, aber dürfen wir deshalb sagen: Wir sind wesentlich anders geworden? Wir haben schwere Beschädigungen unserer Seele davongetragen und daraus gelernt, aber wie weit haben wir auch unser geschichtliches Bild von uns selbst revidiert? Welches Bild haben wir von uns heute? Die Wunden jedenfalls, die Deutschland seinen Nachbarn zugefügt hat, sind nur zum Teil ausgeheilt; sie könnten wieder aufbrechen. Wir Deutschen bleiben eine gefährdete Nation – gefährdet sowohl von innen als auch von außen.

Zweimal innerhalb des 20.Jahrhunderts haben die Deutschen eine weltpolitische Führungsrolle angestrebt, beide Male sind sie damit jämmerlich gescheitert. Weil unsere politische Klasse und weil die Nation als Ganze die Konsequenzen daraus gezogen haben, muß eigentlich keiner unserer Nachbarn den Verdacht hegen, es könnte ein drittes Mal einen Versuch geben. Die Epoche der beiden Weltkriege und des anschließenden Krieges zwischen Ost und West erscheint endgültig überwunden. Die seit dem Schuman-Plan des Jahres 1950 schrittweise vollzogene Einbettung der westlichen Teilnation in den gemeinsamen Markt und später ganz Deutschlands in die Europäische Union hat uns vor riskanten Alleingängen bewahrt.

Seit sechzig Jahren trete ich für die Selbsteinbindung Deutschlands in die Gemeinschaft der europäischen Völker ein. Dabei hat mich nicht Europa-Idealismus geleitet, sondern meine Einsicht in das strategische Interesse unseres Volkes. Auch im 21.Jahrhundert kann die vernünftige Abwägung unseres strategischen Interesses zu keinem anderen Ergebnis gelangen. Deshalb setze ich meine Hoffnung auch für morgen auf die fortschreitende Vertiefung der europäischen Integration und auf stetige deutsche Mitwirkung.

Die Nationen Europas spüren gegenwärtig vielerlei Gefahren – auch Gefahren von außerhalb Europas. Deshalb wollen ihre politischen Führer die Nationen enger zusammenbinden. Aber die nationalen Traditionen der Europäer – ihre unterschiedlichen Sprachen, ihre jeweilige Nationalgeschichte, ihre verschieden gewachsenen politischen Strukturen – stehen diesem Willen im Wege. Deshalb bleibt die Errichtung der Europäischen Union ein langsamer und mühevoller Prozeß. Er könnte schwere Rückschläge erleben. Er könnte auch fehlschlagen.

Wir Deutschen, in der Mitte des Kontinents lebend, sind stärker als andere Nationen darauf angewiesen, daß die Union zum Erfolg geführt wird. Ungeduld und Übereifer können den Erfolg gefährden. Und ein deutscher Führungsanspruch, auch ein unausgesprochener, könnte ihn unmöglich machen. Haben alle Deutschen das endlich verstanden?

Erste Überlegungen zu diesem Buch gehen zurück in das Jahr 2003. In den folgenden Jahren wurde die Arbeit mehrfach unterbrochen; einzelne Kapitel wurden umgeschrieben. Für Kritik und Anregungen habe ich meiner Frau Loki zu danken sowie Jens Fischer, Thomas Karlauf, Birgit Krüger-Penski, Heike Lemke, Ruth Loah, Marcela Masiarik, Rosemarie Niemeier, Armin Rolfink und Theo Sommer.

Helmut Schmidt

Hamburg, im Juli 2008

Sub vitae finem volui ea litteris mandare, quae credidi me decenniis procedentibus didicisse de re publicâ. Nam haud scio an quis iuniorum inde fructum capiat. Plerique socii quondam itineris mei iam ad plures abiêrunt; quibus iam ante duodecim annos gratias êgi in tomo, c.t. „Socii itineris". In libro, quem hîc propono, imprimis describo experientias mei ipsius. Non autem refero ordine temporis, nam non in animo habui describere vitam meam. Nec magis conatus sum res tradere ordinatê alias ex aliis nexas. Pro multis autem rebus, quas cognovi vitâ meâ procedente – etiam his viginti quinque annis iisdemque ipsis, quibus eram „emeritus"-, gratias debeo nonnullis hominibus, quibus animus meus in perpetuum commotus est; quos homines non recordor nisi cum rebus coniunctos, quibus tractandis unâ eramus occupati. Etiam lectorem rogo, ut intellegat non omnia in animum revocata mihi respicienti fuisse eiusdem momenti. Cum his maiorem vim attribuam quam aliis, singula capitula pondere inter se differunt; hîc et illîc fieri non potuit, quin eadem res variis in capitulis esset tractanda.

 

 

Hitleriano bello mundano finito ad rem publicam accessi. Magis forte quidem quam consulto factus sum politicus professionalis, sed factus mansi talis voluntate propriâ. A.1987 cum post tria decennia, quibus Foederalis Conventûs legatus fueram, quamvis a parlamento remotus, adhuc officio salutis publicae servandae fungens nequaquam mihi visus sum emeritus esse. Itaque titulo huius libri inest aliquantulum ironiae, qua ipse dicam de me. Etiam omnibus publicis muneribus abdicatis non verê mihi visus sum „emeritus", nam non desii sentire responsalitatem cum aliis communicandam. Neque desii eandem sentire, cum e viro politico factus essem auctor publicans.

 

Iam ante longum tempus normam agendi mihi feci antiquam sententiam Romanam, quae est: Salus publica suprema lex. Interim intellexi eandem normam nonnullis politicis – necnon quibusdam dispensatoribus – valere non videri; qui sui ipsorum numero, sui ipsorum potestati vel etiam sui ipsorum divitiis manifestê maiorem vim attribuunt. Licet causis rationis praeceptorumque moralium concipi possint opiniones prorsus variae de eo, quod in certâ re oportet fiat ad salutem publicam servandam. Sed – hoc quoque didici vitâ meâ procedente – neque democratia domestica neque pax externa servantur nisi parati sumus praestare compromissum et tolerantiam.

 

 

Hominis politici responsalitas nequaquam est res ab usu aliena. Quae potius iterum iterumque e rebus factis consequitur idque saepe cum molestiâ. In omni rerum statu, omni difficultate, omni litigatione ab illo homine iterum iterumque respondendum est his quaestionibus: Quid est hîc et nunc meum munus meumque officium? Quid est meum officium, si commoda duorum aut complurium inter se sunt contraria? Utrum commodum praestat certi cuiusdam hominis an partis meae politicae? Si autem commodum praestat nationis, quale est hoc ipsum?

Quaestionibus huiusmodi in parte civitatis nostrae occidentali lîtes effectae sunt acerbissimae – a Consilio Schumaniano anni 1950 integrationisque Europaeae initio per doctrinam Hallsteinianam et cooptationem ad NATOnem faciendam et leges statûs necessitatis et politicam orientalem et Finalem Actum Helsincianam et Consultum NATOnis duplex usque ad duas civitates post bellum factas inter se couniendas. In Germaniâ Orientali multo difficilius erat suo Marte iudicare. In Germaniâ occidentali ex annis quinquagenariis exeuntibus cives consensêrunt de Communitate Europaea participandâ. Tamen a.1989 multi mente non percepêrunt gubernationes Francogalliae et Italiae et Bataviae et Daniae readunationem duarum civitatum Germanicarum magnâ cum diffidentiâ considerantes repudiare. Fuerunt autem Civitates Americae Unitae, quae Unioni Sovieticae superpotenti illo tempore adhuc exstanti necnon communismo adversantes ad commoda sua strategematica servanda denique efficerent, ut civitates nobis propinquae assentirent Germaniae readuniendae .

Tum nos in Germaniâ versantes perpauca sciebamus de historiâ deque rationibus vicinorum nostrorum orientalium, deque iis, quae illi experiendo didicissent de nobis Germanis. Hodie adhuc parum scimus de Polonis et Tsechis, sed etiam de Francogallis et Anglis, de Batavis et Belgis et Danis.

Illorum autem plerique haud plura sciunt de nobis. Multi populi Europaei hôc inter se sunt similes, quod res malas, quas a vicinis experti sunt factas, optimê soleant memoriter tenere.

 

Nos Germani satisne didicimus ex historiâ nostrâ? Num saltim nobis contingit, ut magnam readunationis felicitatem redigamus in prosperum successum oeconomicum simulque socialem? Cur habiles sumus ad merces totius mundi plurimas exportandas, sed simul minus habiles, quam ut in propriâ terrâ superemus periculosam disoccupa-tionem multiplicem? Estne Germaniae classis politica minus apta, quam ut intelligat, quae necessaria sint ad salutem publicam servandam? An eadem minus audax est, quam ut apertê dicat vera, sed hominibus parum grata? An cives electores recusant, quin vera accipiant? An haec omnia simul quadrant?

Nosne verê scimus, qui simus? Scimusne, qui esse velimus? Germani hodierni multimodis differunt a suis maioribus; si cum Germanis saeculi XIX.i et XX.i, aetatis Wilheminae et nacisticae et dominatûs communistici quadraginta annorum orientalis nos comparamus, cognoscimus cultum nostrum iuridicum atque politicum vehementissimê esse mutatum. Necnon noster cultus socialis et oeconomicus enormiter mutatus est; hae mutationes ad multorum hominum cogitationes moresque valuerunt. Maturuimus.

Nos non iam sumus iidem, sed num ideo nobis licet dicere: Nos facti sumus verê alii? Anima nostra cum graviter esset afflicta, inde didicimus, sed quatenus revîdimus etiam imaginem historicam de nobis conceptam? Quam imaginem nostri hodie tenemus conceptam? Vulnera quidem, quibus Germania vicinos suos affecit, partim tantum sunt sanata; fieri poterit, ut ea recrudescant. Nos Germani manemus natio periclitans – periclitamur enim et intrinsecus et extrinsecus.

 

Bis intra saeculum XX.um Germani conati sunt assequi principatum mundi assequendo, bis hi conatûs miserrimê ad irritum cecidêrunt. Cum classis nostra politica et natio tota inde documentum sibi ceperint, nemini vicinorum nostrorum suspicandum est captum iri conatum huiusmodi tertium. Aetas, qua facta sunt duo bella mundana et bellum virium orientalium occidentaliumque (frigidum), videtur prorsus superata esse. Eo, quod ex consilio Schumaniano a.1950 capto partem nationis occidentalem communi mercatui, postea totam Germaniam Unioni Europaeae gradatim inseruimus, cavimus, ne solitarios conatûs caperemus periculosos.

 

Equidem ex sexaginta annis studeo, ut Germania ipsa Communitati populorum Europaeorum se iniungat. Hoc non studebam idealismo Europae inductus, sed cum esset commodum nostri populi strategematicum. Etiam saeculo XXI.o si commodum nostri strategematicum ratione perpendimus, conclusio non est alia. Itaque etiam in crastinum spem meam concipio de integratione Europaeâ gradatim augendâ necnon de continuo Germaniae studio cum ceteris nationibus communicando.

Nationes Europae hôc tempore sentiunt multa pericula – etiam pericula extra Europam imminentia. Itaque earum duces politici nationes volunt artiore vinculo inter se coniungere. Sed nationales res Europaeorum traditae – eorum linguae diversae, historiae nationales, structurae variis modis exortae – huic voluntati sunt adversae. Itaque Unionis Europaeae confirmatio manet res lenta et laboriosa. Fieri poterit, ut eadem graviter retardetur. Fieri poterit, ut in irritum sit casura.

 

Nobis Germanis, qui mediâ in terrâ continenti vivamus, magis quam aliis nationibus curandum est, ut haec unio feliciter perficiatur. Impatientiâ et sedulitate molestâ fieri potest, ut unio in periculum adducatur. Germani autem si principatum petiverint, etiam verbis indictis, fieri poterit, ut unio Europaea cedat in vanum. Num omnes Germani hoc denique intellexêrunt?

Consilium huius libri scribendi cepi anno 2003. Annis sequentibus labores compluries sunt interrupti; nonnulla capitula sunt retractata. Pro monitis criticis et suasoriis gratiae mihi agendae sunt uxori meae Lokiae et Iohanni Fischer, Thomae Karlauf, Birgitae Krüger-Penski, Heicae Lemke, Ruthae Loah, Marcellae Masiarik, Rosae Mariae Niemeier, Arminio Rolfink, Theodoro Sommer.

Helmodus Schmidt

Hammaburgi, m. Iulio a.2008

 

 

 

 

 

VERBA HELMODI SCHMIDT EXCERPSIT ET LATINE REDDIDIT

Nicolaus Groß

LEO LATINUS

http://www.leolatinus.com/

 

 

 

GUSTAVUS SCHWAB: MYTHI GRAECORUM (VII). Latine reddidit Nicolaus Groß.

Cadmus (Κάδμος)

Cadmus fuit filius Agênoris rêgis Phoeniciae, frater Europae. Cum Iuppiter in taurum mutatus illam abduxisset, Agênor Cadmum eiusque fratres emîsit, ut illam quaererent neque iisdem permîsit, ut reverterentur sine sorore. Per longum tempus Cadmus mundum pervagatus non invênit dolum Iovis. Cum spem sororis reperiendae abiecisset, timuit iram patris et ad oraculum Phoebi Apollinis versus quaesivit, quaenam terra sibi esset incolenda. Apollo autem ei vaticinatus est: „Incides in bovem solitariam prata incolentem, quae nondum passa est ullum iugum. Ab eâdem utinam ducâris et eo loco, ubi bos in graminibus requiêverit, muros aedifica urbemque, quam appelles Thebas." Cadmus vix relîquerat speluncam Cataliam, ubi erat oraculum Apollinis, cum in prato viridi conspexit vaccam, quae nondum gerebat signum servitutis cervîci circumiectum. Apollini mutas preces faciens lentîs gradibus secutus est vestigia animalis. Iam vadum Cêphîsi pergressus maioremque ad viam terrestrem pervênerat, cum subito bos pedem constitit, cornibus versus caelum porrectîs mugîtum êdidit fortissimum. Deinde bos respexit ad gregem virorum qui sequebatur, tandem in graminibus nate incoxavit. Cadmus autem animo gratissimo in humum alienam incubuit eandemque osculatus est. Deinde voluit Iovi sacrificare ministrisque mandavit, ut aquam sibi apportarent e fonte vivo ad libationem faciendam. In hac autem regione erant arbores vetustae, quae nullâ umquam secûri erant decîsae. Medias inter has arbores saxis coniunctis, dumetis fruticetisque interpositis facta erat humilis caverna aquâ fontis abundans. Hanc in cavernam se abdiderat draco crudelis. Cuius crista ruberrima coruscabat etiam remotissima, ex eius oculîs ignis scintillabat, eius corpus sanie venenosâ tumescebat. Idem draco tribus linguîs sibilabat, eius guttur armatum erat tribus dentium ordinibus. Phoenices cum lucum intravissent, stridente haustro aquae immisso draco caeruleus subito caput suum longê protendens atrociter sibilavit. Itaque ministri haustrîs e manibus emissîs terrore correpti sunt, friguit sanguis eorum. Sed draco anulos suos squamosos convolvit, ut fieret glomus lubricum, dorsum flexit ad saltum faciendum arcuatum, deinde dimidiâ parte surrexit inque silvam despexit. Irâ anhelans Phoenicibus appropinquavit, alios morsu suo dilaceravit, alios complexu, alios sôlo hâlitu suffocavit, alios necavit salivâ suâ venenosâ.

Cadmus nescivit, quare ministri tam diu cunctarentur. Tandem profectus est, ut illos quaereret, corpus obtexit pelle, quam leoni detraxerat, secum abstulit lanceam pilumque, necnon erat animo audaci, qualis melior est omni telo. Primum quod invênit insolitum lucum introgressus, fuêrunt corpora ministrorum mortua, super quibus conspexit hostem corpore tumido triumphantem linguâque sanguineâ cadavera allambentem. „Miseri sodales" Cadmus vociferatus est dolorosissimê, „aut ego ero ultor vestri aut socius mortis vestrae!" His dictis partem saxi comprehensam in draconem proiêcit. Muri et turres hôc lapide tremuissent, tantus erat, sed draco remansit illaesus. Nam atrâ pelle durâ cuteque squamosâ obtectus est tamquam lorîcâ aeneâ. Nunc heros conatus est draconem laedere pilo. Cui non restitit corpus monstri, cuspis pili chalybeia pervasit intestîna înfima. Dolore iratus draco caput versus dorsum vertit, ut contum pili contunderet, sed ferrum remansit corpori infixum. Gladio impacto etiam ira est exaucta. Guttur draconis intumuit, spuma alba e pharynge venenosâ effluxit. Trunco arboris erectior draco proiectus est iterumque pectus impulit arboribus silvestribus. Tandem sanguis e collo monstri effluxit, ut herbae virides circumsitae rubore tingerentur, sed leve tantum vulnus erat effectum, quia draco omnem ictum pulsumque evitabat celerrimê.

Cadmus cum dracône pugnans. Pinxit Hendrick Goltzius Batavus pictor et chalcographus (1558-1616).

Denique autem Cadmus gladium gulae draconis impulit tam vehementer, ut post collum quercui impingeretur simulque cum monstri cervîce truncus arboris perfoderêtur. Nunc hostis erat superatus.

Diu Cadmus aspectavit draconem occîsum. Cum circumspiceret, Minerva, quae e caelo descenderat, iuxta Cadmum stabat eique imperavit, ut statim dentes dracônis in humum laxatam sereret, qui essent prôles gentis futurae. Cadmus autem deae oboedîvit, arâtro sulcum sŏlo insecuit latum sparsitque dentes dracôneôs, ut sibi mandatum erat. Subito glaeba coepit movêri, ex sulcis primo cuspis tantum eminuit lanceae, deinde galea apparuit, cui affixa erat vacillans crista versicolor.

Cadmus dentes draconis serens. A. 1908 pinxit Maxfield Parrish.

Mox umerus pectusque armataque bracchia e sŏlo eminuêrunt, et denique bellator armatus, qui a capite ad pedem e terrâ creverat, coram Phoenicio constitit. Hoc factum est simul multis in locis, mox magna caterva virorum armatorum ex humo eccrevit coram viro Phoenicio.

Filius Agênoris territus iam exspectavit sibi impugnandum fore novum hostem. At unus e gente terrigenâ Cadmo inclamans: „Noli" inquit „arma capere, noli te intermiscêre bellis internis!" Nunc incepta est virorum pugna horribiliter perniciosa, quorum quinque tantum mansêrunt superstites. Unus ex iis – postea est nomine Echion appellatus – Athenâ iubente arma humum deiêcit pacemque obtulit; quem ceteri sunt secuti.

Nunc his quoque bellatoribus terrigenîs adiuvantibus Cadmus extraneus Phoeniceus novam urbem aedificavit eidemque, ut sibi erat mandatum, imposuit nomen Thebarum.

 

MYTHUM CADMI

A GUSTAVO SCHWAB

NARRATUM

LATINE REDDIDIT

Nicolaus Groß

LEO LATINUS

http://www.leolatinus.com/

 

 

 

 

 

ARS CRITICA

‚Horret pagina obelis’ - De Aetnâ carmine aenigmatico (VII)

 

Aetna a.2007 erupta

Aetna mihi ruptique cavis fornacibus ignes, Et quae tam fortes volvant incendia causae,

Quid fremat imperium, quid raucos torqueat aestûs, Carmen erit...

Carmen de Aetnâ Siciliae monte ignivomo scriptum philologis semper videbatur esse omnium operum antiquitatis Romanae pessimê traditum et longê obscurissimum. Hoc scriptum Appendicis Vergilianae scatet locis, de quibus vindicandis aut emendandis multi iam coryphaei philologiae classicae planê desperaverunt. Scilicet quaestiones auctoris et structurae et elocutionis et aetiologiae latebrosissimas, quae spectent ad hoc carmen, rite solvi non posse nisi textu sat bene restituto. Nec dubium est, quin operae pretium sit Aetnam arte criticâ illustrare. Nam idem carmen aenigmaticum est testimonium singulare antiquae vulcanologiae.

Housman pugnax ille philologus Britannus olim admonuit Appendicis Vergilianae editores‚ ut cunctanter emendarent, uindicarent cunctanter, paginam autem obelis horrentem praeberent. Saeculo fere transacto pace Housmannii eiusdemque discipulorum admiratorumque liceat quaerere, num fieri possit, ut textus Aetnae ab obelis quam plurimis liberetur. Nam in textu silvam obelorum crucumve in perpetuum relinquere nonne est hŏc arma philologiae sine ullâ condicione deponere, nonne hôc modô indicatur philologiae clades finalis et definitiva?

Persuasum mihi est me in Vocis Latinae fasciculis 137-142 (partes I-VI) iam demonstravisse multa problemata Aetnae critica esse solubilia neque textum originalem scriptum esse sermone depravato, qui a classico esset alienissimus. Necnon mihi verisimile videtur sat subtili analysi criticâ finitâ nos etiam multo melius iudicaturos esse, quibus doctrinis physicis hoc in carmine causae montis ignivomi explicentur, quonam tempore hoc opusculum scriptum sit; haud scio an deinde de ipso auctore quoque multo certiora dicturi simus an priores Aetnae commentatores.

 

Hac in serie symbolarum velim breviter tractare quaedam problemata textûs Aetnae reliqua. Lector autem rogatur, ut sibi comparet Goodyearii editionem Aetnae criticam maiorem (i.e. Cantabrigiensem anni 1965) aut minorem (quae inest editioni Appendicis Vergilianae a.1966 Oxonii factae), ut sciat contextum locorum, quos tractabo.

pars I: Quomodo spiritus in Aetna compressus e monte eiciatur (v.282-328)

Incipiamus illa parte carminis, ubi poeta tractat varias causas naturales, quibus aer (spiritus) intra montem comprimatur (v.282 concrescant animi penitus) summaque vi e monte eiciatur (v.282-328).

Poeta Aetneus studet demonstrare ingentem vim strepitumque montis ignivomi erupti effici causa naturali (non supernaturali, i.e. divina). Poetae persuasum est causam esse aerem medio in monte compressum (v.282 concrescant animi penitus...). Nunc pergit quaerere: Unde et quo modo aer venit medium in montem? Qua re aer comprimitur? Auctor more Epicureorum non contendit unam solam causam aeris compressi esse certam, sed praefert pluralismum causarum (cfr v.282: seu...283...seu...289 siue...290+seu...) Causa ultimo loco allata in versibus sequentibus (v.293: nam, ueluti...v.299 haud aliter...) a poeta Aetneo explanatur exemplis technicis (v.293 +ora duc Tritone canoro,...295 bucina; 296 cortina...quae ...animam subremigat unda; prior res technica crucibus obscuratur, v.infra, posterior est organum hydraulicum). Deinde (v.301,303-305) poeta confirmat credendum esse aliquam causam existere, qua aer sub terra (in monte ignivomo) comprimatur. Iterum apparet ratio Epicuri aetiologica (qualem apud Lucretium saepe invenimus): Res gravissima non est una sola certa aetiologia, sed possibilitas aetiologiae naturalis. Epicureo non necessarium est invenire certam causam phaenomeni, sed sufficit demonstrare rem explicari posse ratione naturali; quo plures causae possibiles inveniuntur, eo certior est haec possibilitas. Itaque poeta Aetneus v.306sq. concedit lectori, qui addubitet causas antea allatas, alias quoque causas (principia) compressionis posse existere: quod si forte mihi quaedam discordia tecum est,/ principiis aliis credas consurgere uentos). Sequuntur duae causae aliae (quinta et sexta causa possibilis), quibus fieri potest, ut aer sub terra comprimatur: quinta causa: sub terra ingentes rupes posse proruere casuque earum rupium animas (i.e. aerem) posse impelli; hinc crescere ventos. – sexta causa (v.311-317): Ex „umore largo", i.e. ex aquis subterraneis, se effundunt nebulae, quae adspirant et uerberant spiritum.

In fine huius incisi sequitur conclusio (v.318-330): „His igitur causis extra penitusque coactus/ exagitant uentos;..."

Nunc veniamus ad obelos, quos huic textui imposuit Goodyearius desperatus:

GOODYEAR

290 +seu forte flexere caput tergoque feruntur

LEO LATINUS

290 seu fontes flexere caput tergoque feruntur

„fontes" hoc loco sunt aquae marinae in montem invadentes et spiritum verberantes (cfr LUCR., VERG., SEN., v.OLD s.v. fons 1 e!). cfr coniectura Richmondii alio loco recte posita: v.315 eminus adspirant fontes et verberat umor, v.infra.

GOODYEAR:

293 nam, ueluti sonat +ora duc+ Tritone canoro

LEO LATINUS:

  1. nam, ueluti sonat <h>ôra dTrîtône canôrô

Tribus versibus 293-295 agi de horologio hydraulico, in quo figura quaedam Tritonis bucina indicet horam diei, peritissime demonstratur ab Alzinger (Wasseruhr und Wasserorgel in der Aetna, in: Blätter für das bayerische Gymnasialwesen, 1900, p.649-656, praesertim p.654-656). Qui philologus artis technicae antiquae optime peritus recte conicit formam <h>ora pro forma tradita quae est „ora". „hora" per metonymiam h.l. significat horologium. Sed minus bene quadrat coniectura Alzingeri sequens (loc.cit., p.654): pro aenigmatica forma +duc+ tradita ponit „deis". Sed horae non solum deis, sed etiam hominibus indicabantur. Res acu tacta est a Mauricio Haupt (v. ap. Alzinger, ibid.). „diê" hoc loco est forma genitivi singularis archaici (diê = diei), quae apud Plautum et alios vetustiores auctores, sed etiam bis apud Vergilium (VERG.georg.1,208, Aen.1,636) invenitur!

GOODYEAR:

314 flumina parua ferunt auras, uis proxima uento est,

eminus adspirat +fortis et+ uerberat umor.

LEO LATINUS:

314 flamina parva ferunt aurae, uix proxima vento,

eminus adspira<n>t fontes et verberat umor.

 

GOODYEAR

323 haud secus +adstrictus certamine tangitur ictu

LEO LATINUS:

323 haud secus affrictus certatim tangitur ictu

spiritus ...

 

 

 

Haec hactenus. Persuasum nobis est nos in hoc inciso, ubi agitur de causis spiritus compressi et eiecti possibilibus (v.282-328) omnes obelos a Goodyeario positos recte sustulisse! Revera huic textui nullus iam locus inest desperatus!

Proxima in parte agemus de illis versibus, quibus poeta Aetneus studet demonstrare aerem vel spiritum in Aetnam ingeri vel immoveri posse nequaquam per cratera. Etiam his versibus Goodyearius (haud aliter ac praecessores eius) multos posuit obelos et lacunas. Videamus, quid LEO LATINUS iisdem faciat.

 

 

(OCTAVA PARS SEQUETUR)

 

AETNAM RECENSUIT

Nicolaus Groß

LEO LATINUS

http://www.leolatinus.com/

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

GLOSSARIUM FRAGRANTIAE


 

Nikolaus Groß : GLOSSARIUM FRAGRANTIAE

„Glossarium Fragrantiae" est lexicon copiosum (504 pp.), quo indicantur verba Süskindii originalia, quae spectant ad vocabula rara atque difficilia „Fragrantiae" Latinae,  necnon loci testes afferuntur omnibus Latinitatis aetatibus exorti et notiones ad eosdem pertinentes Latine explicantur et commentario instruuntur. Hoc opus unâ ex parte est adiumentum necessarium, sine quo non penitus intelliguntur vocabula versionis Latinae, ex alterâ parte – „Fragrantiâ" praetermissâ – est vera encyclopaedia Latina, opus sui generis singulare, quod  omnibus amicis linguae Latinae est „ktêma eis aei", i.e. possessio in aeternum.


In „Glossario Fragrantiae" inveniuntur et voces locutionesque Theodiscae textûs originalis earumque translationes in linguas modernas (Anglicam, Francogallicam e.al.) et fusae explicationes commentariique, haud raro etiam tractatiunculae prolixiores multis excursibus, anecdotis citationibusque instructae, quae spectant ad provincias scientiae maximê varias, praecipuê litteraturam, philosophiam, historiam, religiones, geographiam, chemiam, biologiam, pharmaciam, medicinam, artes fabriles, technologiam necnon magnam copiam praeceptorum culinarium.
Ecce pauca tantum lemmata tractatiuncularum maiorum:  abracadabra (de etymo huius illustris formulae magicae), accipiter (avis rapax, eius nomen moresque), anas (genus avium, earum conspectus, mores, praecepta anates coquendi), anthrax (origo atque historia huius luis perniciosae, testimonia, loci biblici, Homerici e.al.), Austria (historia huius terrae illustris), bacchanal (causa et eventus bacchanalis Romani, Latina inscriptio prisca: senatûs consultum de Bacchanalibus, Livius eqs.), cholera (symptomata, causae, therapîa), coriarius (historia artis coriariae, descriptio methodorum huius artis accurata), Cucania (terra otiosa phantastica quomodo describatur in fabellis, musicâ, arte figurativâ), Diderot (eius vita operaque), dysenteria (huius morbi epidemici  symptomata, causae, processus, therapîa), figura Veneris (positiones coitûs venerei, quales memorantur apud Lucretium, Horatium, Ovidium, Martialem, in Kamasutrâ, Jou Pu Tuan, in Nicolai Chorieri „Aloisiâ Sigeâ", denique apud Van de Velde, Kinsey, Hite. Hugonota (historia Hugonotarum), Iesuita (historia Ordinis Iesuitarum), lacerta (lacertarum conspectus moresque), Lapponia (terra Lapponum,  eorum mores consuetudinesque, tarandri, Vir Natalicius, eqs), lichen (qualis sit eius structura, quantum valeat), lien (hoc organum corporis cuius sit structurae, quid valeat), masso (Massonum unio secreta quid valeat, Massonum historia, lêgesque. ,Mississippium (adnotationes ad hoc flumen factae, addito delectabili deverticulo, quod spectat ad Marci Twain orationem infamem in „Coetu Stomachico" habitam), myron (notio, compositio, historia myrorum)  myropoea (historia, ars technica myra conficiendi), natrix (structura, vita natrîcum serpentium), placenta (Catonis placentae Romanae, praecepta placentas furno coquendi moderna: placenta damascenorum, torta cerasĭna Nigrisilvana), rattus (species, mores, loci litteraturae ad rattos pertinentes: E.A. Poe, duo cantica rattorum Iohannis Volfgangi de Goethe, originalia et Latinê reddita), ricinus (eius vita et desideria, quale sit munus ricini  allegoricum in Süskindii „Fragrantiâ"),  Russo (vita operaque Iohannis Iacobi Rousseau), saccharum (historia arsque technica sacchari conficiendi), salamandra (trituri salamandraeque: structura moresque, „exercitium salamandri" sodalicii studentium), Saxonia (historia Saxoniae, additae sunt vitae prolixae magnorum Latinistarum Saxŏnum: Hedericus, Scheller, Georgesius, Theragrus, Opifer), sericum (historia arsque technica serici fabricandi), socolata (historia arsque technica socolatae fabricandae), syphilis (huius luis symptomata, causae, historia, origo, litterae Latinae: Fracastorius e.al.), talpa (structura moresque talparum et heterocephalorum glabrorum), tilia (ratione botanica atque philologa considerata: 2 versiones Latinae cantici, c.t.: „Ad fontem ante vicum..."), varicellae (huius morbi symptomata, quomodo oriatur, quomodo distinguatur a variolis), variolae (symptomata, origo), Voltarius (vita operaque),  zoon polemion (tractatiuncula de bestiis hominibusque periculosis scripta), De Patricio Süskind  (de Patricii Süskind vitâ operibusque)  e.m.al. 

Lectori huius operis offertur – ut ita dicamus - hortus uberrimus maximêque versicolor plenus plantarum rararum, quae digestae sunt in ordinem alphabeticum – ab Abracadabrâ usque ad zoon polemion. Denique tractatiuncula de Patricii Süskind vitâ operibusque scripta. Et haec omnia scripta sunt sermone tam simplici, ut facile intellegatur. 

Nicolaus Groß: GLOSSARIUM FRAGRANTIAE

504 paginae, 15x25cm, tegmen spissatum ISBN 978-2-87290-020-6
num.mandatelae: 00706 pretium € 47,00

exemplum legibile (pdf 140 KB)

 

 

 

Nicolaus Groß

LEO LATINUS

http://www.leolatinus.com/

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